Klar als gute Mama muss man sich auch informieren und allerlei Ratgeber lesen, da man ja nix falsch machen möchte. Richtig? Falsch!
Wir alle werden einmal was falsch machen, da der perfekte Mensch ja keinen Sinn macht. Bevor es zu philosophisch wird, gehen wir lieber zu Baby Basics, welches im Kösel Verlag erschienen ist.
Mich hat an dem Buch erstmal die Inhaltsangabe total angesprochen. Ihr könnt sie
hier mit Klick auf das Cover einsehen und erhaltet eine kleine Leseprobe.
Zuerst mal zu den Pros:
Es kann wirklich als toller erster Blick auf die wichtigsten Fragen rund ums Baby. Klar, es ist nicht die allwissende Müllhalde und es gibt bestimmt noch mehr Fragen, welche bei seinem Baby aufkommen werden, aber es ist ein umfangreicher "Rundumschlag" in Sachen "how to baby?".
Das Kaptiel über Babytragen ist auch ordentlich ausführlich. Hier wurden wirklich auch meine Fragen beantwortet. Ein Tragebild, wo die Beinchen des Babys sein sollten, wäre noch hilfreich gewesen. Aber man kann da echt nicht meckern. Klar, die zwei Autorinnen haben auch eine Trageschule in Hamburg, also kennen sie sich hier perfekt aus. Es wird auch wirklich sehr oft betont, dass man eine Trageschule besuchen sollte. Einiges an diesem Kapitel hat mir aber auch nicht so gut gefallen, aber dazu später mehr.
Das Kapitel Rund ums Stillen und über die Beikost waren auch sehr umfangreich und haben mir gut gefallen.
Kommen wir mal zu den Cons:
Eigentlich sind die Autorinnen ja gegen Stimatisierung und nach jedem Kaptel gibt es den "Experten-Bullshit" indem sie sich über verschiedene Aussagen von sogenannter Experten auslassen...
Ich fand gerade diese Einlagen wirklich gut, da man sowas ja nicht nur als Mutter kennt. Nein, es gibt immer welche die alles besser wissen....oder es zumindest glauben.
Dummerweise stereotypisieren die Autorinnen auch selbst, was mir persönlich und meinen Partner etwas sauer aufstößt.
Zum Thema Kaiserschnitt und Bonding danach beim Papa schreibt man: "Der Papa wird sich vermutlich so sehr in sein Baby verlieben, dass er ab diesem Moment liebevoller mit ihm agiert."
Mein Freund hätte das Buch am liebsten in die Ecke geschmissen, als er das las.
Ja, gerade wir Frauen und Feministinnen sollten es kennen und das ständige Schubladendenken will keiner. Nein, Sisters! Nicht alle Männer sind gleich. Mein Freund redet mit dem Kleinen in meinem Bauch öfters als ich. Nach sieben Invitro-Vollversuchen braucht er sich nicht erst in den Kleinen verlieben, er ist es schon. Er heult bei jedem Ultraschall mehr als ich und kaum bewegt sich der Kleine, lässt er alles liegen und legt die Hand auf meinen Bauch! Er ölt jeden Tag am Abend meinen Bauch ein und fragt mich ob ich glaube, dass es dem Kleinen gefällt. Vielleicht ist er auch die Ausnahme und alle anderen Papas sind Idioten. Upppps Stereotypisierung!
Vielleicht sind wir aber auch wegen unserer
Kinderwunsch-Geschichte empfindlicher was solche Aussagen angeht.
Beim Stillen gab es wieder sowas. Das Papa und Mama in Konkurrenz stehen und Väter dann schnell der "Brust die Schuld" geben, wenn sich das Baby bei der Mama schneller beruhigt.
Wasn das für ein Blödsinn? Sorry, aber es ist ganz klar, dass ich zB. die Bewegungen in meinem Bauch anders wahrnehme als mein Partner, welcher nur die Hand auflegen kann. Dadurch stehen wir ja nicht in einem Konkurrenzkampf. Nur weil die Erfahrung eine andere ist, ist sie ja nicht weniger wert. Sicher, der Kleine ist 24/7 in meinem Bauch und nicht bei meinem Partner, aber das ist er mir doch nicht neidig.
Also Stillneid bei Männern und Penisneid bei Frauen? Nöö, danke Sigmund!
Ja, die zwei Autorinnen sind absolut für das Tragen der Babies. Sie haben ja auch eine Trageschule in Hamburg, wie bereits erwähnt und auch ein ganzes Kapitel über Tragen, welches wirklich super ist und einem die Angst nimmt etwas falsch zu machen. Demensprechend knapp fällt das Unterkapitel über den Kinderwagen aus. Ich mein "Lagerung im Kinderwagen" sagt ja wohl schon alles aus...
Und möchte ein Baby mal nicht getragen werden, dann bekommt man noch die häufigsten Gründe warum das so ist. Einer davon "Die Mama will eigentlich nicht tragen und das Baby merkt das."
Ja, ich bin auch eine von diesen Kinderwagen Rabenmüttern. Nein, ernsthaft. Ich will es meiner Mutter nicht zumuten, meinen Sohn durch den Park zu tragen. Erstens hat sie ohnehin schon Probleme mit dem Rücken und zweitens will ich nicht, dass sie stolpert und mit meinem Sohn hinfällt.
Nein, ich bin nicht tragefaul. Ich wollte mein Kind so oft es geht, wirklich in der Trage bei mir haben. Es erleichtert bestimmt auch das Leben daheim um zu kochen, Geschirr abzuwaschen. Ich hab mir auch überlegt, wenn ich allein unterwegs bin und mal pinkeln muss, dann kann ich den Kinderwagen ja auch nicht mitnehmen und da wäre eine Babytrage sicher angenehmer. Schon alleine weil er ein Winterkind wird und er am Körper mehr Wärme abkriegt möchte ich ihn tragen, aber manchmal geht das Tragen halt einfach nicht. Dennoch würde ich nie Mütter vorweg verurteilen, weil sie ihr Kind im Kinderwagen "lagern".
Immerhin räumen die Autorinnen am Ende des Kapitels ein, dass es wirklich bequemer ist mit einem Kinderwagen einkaufen zu gehen.
Was mich dahingehend wieder etwas besänftigt.
Fazit:
Seid ihr euch unsicher bezüglich der richtigen Trage, Schlaf des Babys, Stillen und Beikost, so ist das bestimmt das richtige Buch für euch. Man wird kein Buch finden mit dem man absolut konform geht und das soll man auch nicht. Kritisch bleiben ist bestimmt nicht schlecht und man kann sich Tipps und Ratschläge ja anhören. Ob man die dann 1:1 umsetzt bleibt ja jedem selbst überlassen.Nicht alle Babies sind gleich, genausowenig wie ihre Mütter.