Der Kleine ist jetzt fast acht Monate alt und ich stille noch immer nach Bedarf. Während der Zeit habe ich auch eine Milchpumpe in Verwendung. Warum ich sie nicht mehr hergeben möchte, schreibe ich später.
Zuerst einmal möchte ich über die Anfangszeit des Stillens berichten.
Erst wurde es im Krankenhaus vernachlässigt, dann wieder zu sehr forciert, sodass ich dann auch gleich krank wurde. Dann hat mir keiner geglaubt, dass ich Halsweh hab und Fieber (wollte erst auch keiner messen). Als noch immer keine Milch kam, aber die Brüste immer dicker wurden, meinte dann eine Hebamme, dass ich bestimmt Mastitis bekomme und das kein Spaß ist. Tja, davon kam meine Milch auch nicht ins fließen... But thank you for nothing, Bi...
Über die ersten zwei Tröpfchen Milch habe ich mich dann riesig gefreut...vor allem nach den nächtlichen Pumpmarathon. Ich mein, ich hatte keine leichte Geburt (Geburtsbericht siehe hier), hab schon zwei Tage vorher nicht geschlafen und dann musste ich auch noch alle drei Stunden mein Baby für je 15 Min. an jeder Brust anlegen, dann Fläschchen machen und dann auch noch je 15 Min. pumpen. Nach einem Tag war ich fix und alle...
Wirkich gekommen ist sie erst später, die Muttermilch. Ich habe dann gelesen, dass das auch von der PDA oder Saugglocke kommen kann, aber sicher ist man sich da nicht. Naja, das hätte zumindest schon etwas Druck von mir genommen.
Da lag ich nun die Milchlos-Mutter, während um mich herum (alle nicht zum ersten Mal Mutter) fleißig gestillt wurde.
Eine Hebamme meinte dann, dass da schon Milch kommt, war aber nur abgerubbelte Haut nachdem ich die Zwetschke eine halbe Stunde an der Brust mit Stillhütchen nuckeln ließ....AUA!
Die erste Zeit kam also gar nix. Nada, niente, nix...gar nix. Dann waren auch noch die Feiertage nach Silvester und meine Eltern mussten Pre-ha-Milchnahrung kaufen. Ich persönlich würde jedem eine Packung daheim empfehlen, da es schon etwas stressig wegen der Feiertage war.
Die erste Zeit gab es also Aptamil aus der Flasche, während ich mit der Milchpumpe von Avent* weiter gepumpt habe um doch noch den Milchfluß anzuregen.
Weiters habe ich folgende Tipps beherzigt:
1. Fencheltee getrunken. Soll ja auch was bringen. Am besten sollte man als stillende Mutter auch drei Liter trinken. Ich hab es nie geschafft...Leider.
2. Malzkaffee trinken. Davon hab ich ordentlich getrunken, da er ja ebenfalls den Milchfluß steigern soll. Ich hab ihn nur mit Zucker trinken können und anfangs nicht gemocht, dann war ich süchtig nach dem Zeug. Ich habe ja auch während der Schwangerschaft auf Koffein verzichtet, also war ich froh über alles Kaffeeähnliche...
3. Oxytocin-Nasenspray (meiner war der Syntocinon Spray) - bitte nur nach Absprache mit Ärztin oder Hebamme. Soll auch den Milchfluß anregen.
3. Hebamme die auch/oder Lactationsberaterin ist suchen. zB. bei La Leche Liga Österreich
Ganz ehrlich? Ohne Stillberaterin würde ich nicht stillen. Mein kleiner Zwerg lag 24/7 an meiner Brust und war ein kleiner Nimmersatt...dachte ich. Mehrere Kinderärztinnen haben aber nicht erkannt, dass sein Zungenbändchen zu kurz war. Erst die Stillberaterin, welche auch Ärztin war, hat das bemerkt und dem Kleinen Abhilfe verschafft. Danach hat er genug Milch bekommen und ist nicht mehr ewig an der Brust gehangen.
Als ich einen Milchstau samt Fieber hatte, hat sie mich "getaped" (also mit Sport-Tape) und auch das war nach einer Stunde wieder gut.
4. Brustsalbe besorgen und nach dem Trinken einschmieren. Am besten aus 100% Wollwachs wie zB Pruelan Salbe.
5. Milchpumpe besorgen. Gerade wenn die Milch nicht so richtig fließen will, kann man das wirklich gut mit der Pumpe noch zusätzlich stimulieren. Ich hab die von Philips Avent* mit drei "Geschwindigkeiten".
Weitere Vorteile der Pumpe sind "Unabhängigkeit". Die Mama muss nicht
immer da sein, kann auch mal zum Arzt ohne Baby (da hatte ich ihn vor
allem Anfangs nicht so gerne mit), oder dann später auch mal ein
Gläschen Wein trinken gehen, ohne das man Angst haben muss, dass keine
Muttermilch da ist.
Man kann das ganze wunderbar einfrieren, aber
die von einer Hebamme empfohlenen max. 6 Monate würde ich es dann doch
nicht einfrieren, da sich der Geschmack von den Zwergen auch mal ändern
kann. Meiner mochte dann die Milch von vor ein paar Monaten dann nicht
mehr. War ihm wohl zu Eisenhaltig.
Dann beginnt mein
Kleiner gerade zu zahnen und ich spüre den kleinen scharfen Zahn schon
ganz schön. Also man weiß ja nie wie sanft oder unsanft die kleinen
Zwerge werden beim Stillen mit Zahn. Da könnte es eine Alternative
werden, abzupumpen und ihm die Milch dann so zu geben.
Das Abpumpen ist auch eine tolle Gelegenheit für Papas das Kind zu füttern und eine Art "Stillverbindung" aufzubauen.
Noch
ein Vorteil ist es, wenn der Kleine mal nicht mehr die zweite Brust
trinken wolle, die aber schon kurz vorm explodieren war, diese dann
einfach abzupumpen.
Man hat, wie bereits gesagt, drei verschiedene Pump-Geschwindigkeiten
und sie lässt sich einfach und unkompliziert auseinandernehmen und
reinigen.
Außerdem gibt es ein Silikonkissen, welches die Brust
schützt und Abrieb und Druckstellen verhindert. Man pumpt gleich in das
Fläschchen und kann sofort füttern.
Anfangs dachte ich, dass aus mir nie eine Milch-Kuh werden wird, mittlerweile brauch ich gelegentlich auch Einlagen...
Durch die Hilfe von Technik wie auch Stillberaterin hab ich es doch noch geschafft.
*PR-Sample
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