Dienstag, 31. Juli 2018

{Gelesen} Bücher im Juli 2018

Dieses Monat habe ich nur drei Bücher gelesen (Die rote Frau habe ich schon länger gelesen). Manche davon auf Englisch auf meinen Kindle. Ich hoffe mal, dass ich im Sommerurlaub mehr schaffe.
Alle drei Bücher spielen in England, da ich am liebsten Krimis und Thriller aus meinen geliebten Great Britain lese :)
Die rote Frau spielt im Wien der 1920er Jahre. 


Schlafe still von Luana Lewis

Vivien, ihre Tochter (die durch eine künstliche Befruchtung entstand) und ihr Ehemann Ben führen ein Leben in der Nobelgegend Londons. Es fehlt ihnen an nichts, außer dem Wunsch nach noch einem Kind. Doch dann wird Vivien tot mit einer Wunde am Kopf im Badezimmer des Luxushauses aufgefunden. Wir alle sehen es aus der Sicht ihrer Mutter Rose, die sich fortan um die kleine Enkelin und ihren Schwiegersohn Ben kümmert, der leider dem Alkohol verfallen ist. Es fällt ihm schwer das ganze zu verkraften und in sein Leben drängt sich seine Ex-Freundin Cleo, die mal mit der toten Vivien befreundet war, bis sie ihr Ben ausgespannt hat.

Cleo drängt sich dermaßen in das Leben des Witwers und seiner Tochter, dass sie Rose aus dem Haus verdängt. Als Rose Cleo in ihrer Wohnung (in der mal Ben und Vivien gewohnt haben und die Ben noch immer bezahlt) aufsucht, findet sie eine Fotowand mit Bildern von Vivien. Cleo hat offensichtlich ohne Vivens Wissen mehrere Fotos von ihr angefertigt.
Gleichzeitig findet Rose, welche in einer Säuglingsstation arbeitet, heraus, dass sie von der Kinderwunsch-Ärztin für eine neuerliche IVF Behandlung (zur künstlichen Befruchtung) abgelehnt wurde. Offensichtlich wollte sie auch Diätpillen für die kleine Tochter von der Ärztin verschrieben bekommen.

Hat Cleo oder Ben etwas mit dem Tod Viviens zu tun oder war es nur ein Unfall?

Das Buch ist auf jeden Fall spannend. Dennoch konnte ich mich mit Rose nicht wirklich anfreunden. Sie scheint eine "kalte Mutter" gewesen zu sein und möchte dies nun wieder an der Enkelin gut machen. Ich persönlich hatte auch schnell den ersten Verdacht, wer Viviens Tod verschuldet haben könnte. Dennoch war der Schluss interessant. Dennoch waren die Charaktere allgemein etwas nüchtern und ich konnte mit Rose nicht wirklich "warm werden".



Das Mädchen im Eis von  Robert Bryndza

Dies ist das erste Buch der Erika Foster Reihe. Die Detective Erika Foster kommt ursprünglich aus Slowenien (wie der Autor selbst). Sie ist eine sehr kühle Ermittlerin, mit kaum Privatleben, seit ihr Mann bei einem Polizeieinsatz (zusammen mit ihr) verstorben ist. Ihr Leben ist die Arbeit geworden und die bestreitet sie hingegen aller Vorschriften mit Hingabe. Man muss Foster nicht mögen, aber sie macht ihren Job richtig. Gerade englische Krimis sind ja bekannt, dass ihre Protagonistinnen nicht umbedingt so warm sind wie das derzeitige Sommerwetter in GB. Damit kann ich auch wirklich leben, solange die Story spannend ist.
Und das ist sie....
Gleich zu Anfang erleben wir Andreas letzten Stunden praktisch mit ihr mit. Gleich weiter geht es damit, dass ein Arbeitsloser die Leiche unter dem Eis eines Teiches findet. Der arme Unglückliche fällt auch prompt in den See selbst hinein.

Zuletzt hat jemand Analverkehr mit Andrea gehabt. Offensichtlich mit Andreas Einverständnis. Sie kommt von einer angesehen Familie. Ihre Eltern sind Lord und Lady! Ihr Verlobter ist ein reicher Unternehmer und er bestreitet mit Andrea Verkehr gehabt zu haben, vor ihem Tod. Dank CCTV Footage und weiterer Recherche findet Erika heraus, dass Andrea vor ihrem Tod in einen üblen Pub Namens The Glue Pot war. In der Spelunke findet sie durch die Kellnerin heraus, dass Andrea offensichtlich mit einen dunkelhaarigen Mann und einer blonden Frau im Pub war. Doch die Zeugin flüchtet. Eine andere Zeugin die dies bestätigt, wird später tot aufgefunden.
Erikas Chef vertraut ihr in der Sache der Zeugenaussagen nicht und übergibt den Fall einen anderen. Doch Erika gibt nicht auf...

Mich hat die Story sofort gepackt. Es wird auf keiner Seite langweilig, da Bryndza wirklich mit der Story weiterfließt und keine langweiligen Lückenfüller hinterlässt. Dadurch konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und kann kaum den nächsten Teil erwarten.





Coco Chanel von Megan Hess

Okay, it is a fact. Das Buch macht sich hervorragend auf einen Couchtisch. Es ist sowohl dekorativ mit seinen silbernen Seiten außen, als auch informativ.  Die Illustrationen sind mehr als zauberhaft und man nimmt es gerne öfter in die Hand. Vor allem wenn man sich auch wirklich mit dem Leben der wunderbaren Coco Chanel befassen möchte. Es ist vielleicht nicht so abendfüllend wie eine Biographie, doch man gewinnt schnell einen Einblick in Cocos Leben und einen Eindruck in ihr Wirken und ihr einzigartiges Modeverständnis.

Um ehrlich zu sein, kannte ich noch keinen Aspekt aus Coco Chanels Leben. Gerade für solche Leute ist das Buch gedacht. Man bekommt einen ersten Einblick in Cocos Leben als sie nach dem Tod ihrer Mutter mit 12 Jahren ins Kloster geschickt wurde. Dazu gibt es die wunderbaren detailierten Illustrationen, die einen zusammen mit Zitaten durch die Geschichte Cocos führen, bis zu ihrem Tod.

Wunderschönes Buch! Perfektion wie sie Coco geliebt hätte!

Die rote Frau von Alex Beer

Rezension des ersten Buchs: hier.

Ich durfte im Zuge einer Führung durch Wien die tolle Autorin Alex Beer kennenlernen.

In dem zweiten Buch um den Kriminalbeamten August Emmerich nach dem ersten Weltkrieg im Jahr 1920, begeben wir uns wieder in die Unterwelt und in die Machenschaften um eine karitative Organisation. Gerade diese Beschützer der Armen und Schwachen geraten in das Netz eines Mörders.

Als erstes wird ein Politiker ermordet, welcher sich auch für die Armen engagiert hat. Schnell ist ein Sündenbock gefunden. Doch dieser bestreitet seinen Gönner ermordet zu haben, den er alles verdankt. Da auch viele Gefängnisinsassen von dem toten Politiker Hilfe gefunden haben, ist er im Gefängnis auch nicht sicher. Die Zeit läuft Emmerich davon, welcher von seiner Unschuld überzeugt ist. 
 August, selbst auf diese Hilfe im Männerwohnheim angewiesen, ist es natürlich wieder ein Anliegen den Mörder so schnell wie möglich zu fassen. Auch in der neuen Arbeitsstelle Leib und Leben sind er und Winter vor Anfeindungen nicht sicher.

Alex Beer beschreibt die Armut dazumals geradezu schmerzhaft greifbar. Die armen Ziegelfabriksarbeiter die mehr im Jenseits zu sein scheinen als im Diesseits... Dann wieder das ausschweifende Leben der Theatermenschen, die Geld für Essen rausschmeissen um den Überfluss zu fröhnen.

Alex Beer spannt in geübter Form die Fäden zwischen beiden Welten und zieht sie immer fester zueinander. Die der Armen die Hilfe benötigen und die der reichen Gönner, die gewillt sind etwas Geld zu sammeln um die Menschen am Leben zu erhalten.

Wer tötet diese Wohltäter und vor allem warum?

Ich bin eigentlich nicht so ein Freund von Kriegs- oder Nachkriegsgeschichten, da ich ziemlich nah am Wasser gebaut bin, ich mich gerne mitreißen lasse und auch sehr emotional auf alles wirke. Dennoch erfährt man eine besondere Wärme des Zusammenhalts der Menschen die gerade einen Krieg hinter sich gebracht haben. Das Überleben eines solchen Umstandes scheint die Menschen (arm wie reich) zusammenzuschweißen. So gesehen ein kleiner Lichtblick in der schwarz-weißen Monotonie dieser Zeit.  


 Was ihr nicht seht von Nuala Ellwood

Ehrlich gesagt ist dieser so called Psychothriller not my cup of tea.
Man erfährt von Kates Leben als Kriegsjournalistin, sie reist praktische dem Leid hinterher - Irak, Afganistan und schließlich Syrien - nur um sich nicht den Leid ihrer eigenen Familie zu stellen. Da werden gleich mal Stereotypen bezüglich Engländer den armen syrischen Jungen erzählt, bei dessen Familie sie in Syrien lebt - welcher glücklicherweise Englisch spricht. Die Engländer wissen praktisch nicht was Probleme sind und regen sich über alles und jeden auf und sind griesgrämig (erzählt sie ihm mehrmals!). Meiner Meinung nach alles etwas dünn aufgebaut, da ich bezweifle, dass man wirklich als ausländischer Kriegsreporter einfach bei Zivilisten unterkommt. Normalerweise wird für Journalisten ein ganzes Hotel gemietet oder eine Area die absolut abgeriegelt ist mit Wachpersonal, sodass man immer weiß, wo sie sich aufhalten. Weiters sollte sie zumindest einen Secuity-Mann und einen Dolmetsch zur Seite haben. In einen Krankenhaus lernt sie ein kleines Mädchen kennen, deren Beine durch eine Bombe zerfetzt wurden. Die Kauterisierung erfolgte ohne Schmerzmittel, da sie nur wenige hatten. Sie schenkt den Arzt der netterweise für sie dolmetscht ein paar billige Paracetamol und er sieht sie an, als ob sie ihm ein Heilmittel gegen Krebs gegeben hätte. Oh na bitte, sind ja doch nicht alle Engländer griesgrämig, es gibt auch ein paar gönnerhafte Auslandsreporterinnen, die mit dem Krieg richtig Geld in die Kassen bringen und dann mit fünf Paracetamol ihr Gewissen beruhigen wollen.
Sorry, aber das hat mich an Kate wirklich geärgert und der erste Teil des Buches sehen wir alles aus Kates Sicht. Ihre Flashbacks mit Syrien und den kleinen Jungen Nidal für den sie schon fast mütterliche Gefühle hat und die Flashbacks ihrer Kindheit mit einen Alkoholiker Vater der ihre Mutter schlägt. Abwechselnd erfährt man in den Kapiteln die Gegenwart (in der sie in Polizeigewahrsam ist) und die Vergangenheit, in der sie sich nicht mit ihrer alkoholkranken Schwester Sally und deren Ehemann Paul auseinandersetzten will. Allerdings muss sie das, da ihre geliebte Mutter gestorben ist und sie sich jetzt um deren Haus kümmert. In dem Nachbarhaus geht allerdings seltsames vor. Fida eine Irakerin bestreitet einen Sohn zu haben, doch Kate sieht abends immer einen Jungen herumschleichen. Wer ist dieser Junge? Existiert er überhaupt oder ist es nur Kates Einbildung. Sie hat ihren kleinen Bruder David tragischerweise verloren und sieht sie deshalb überall sein Ebenbild?

Der zweite Teil ist über Sally (Kates Schwester) und man gelangt bis zur Seite 260 und fragt sich, dies ist ein Psychothriller und sicher kein Roman? Man erfährt die gleichen Rückblenden des alkoholkranken Vaters aus Sallys Sichtweise, was zugegeben eine etwas andere, aber dennoch die gleichen Rückblenden sind...
Ich konnte mich mit den Teil der Schwester Kates irgendwie mehr anfreunden, auch wenn sie wirklich keine besonders nette Person ist, so gewinnt das ganze dann doch etwas an Fahrt. Bei den letzten hundert Seiten (der insgesamt ca. 410) konnte ich das Buch dann echt nicht mehr aus der Hand legen. Der zweite Teil hat mich dann etwas für den ersten Teil entschädigt.

*PR-Sample

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